Das Projekt Punda Milea möchte 3 bis 9 jährigen Waisenkindern und Kindern ausbedürftigen Familien in Matola, Mosambik, die Möglichkeit geben, ihre Potenziale zu entfalten. Außerdem will Punda Milea Erziehern und Studenten der pädagogischen Universität Maputo Anregungen für ihre eigene erzieherische Tätigkeit geben. Es ist ein kleines Projekt, in die Kinder täglich von 8.00 bis 12.00 Uhr in einer anregenden Umgebung spielen können.
Punda Milea erkennt die innere Motivation der Kinder als auch ihre Eigenverantwortung als wichtige Komponeten für einen ausgeglichenen Entwicklungsprozess an. Davon ausgehend, dass das Kind Akteur seiner Entwicklung ist, bereitet das Projekt eine anregende Umgebung mit verschidenen Aktionsbereichen vor, in denen Kinder aktiv spielen und lernen, mit konkreten Gegenständen umgehen, eigene Entscheidungen treffen, Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und dabei eine soziale Selbstregulation entwickeln können. Dadurch können die Kinder viele wichtige Kompetenzen in ganzheitlicher Weise entfalten, die sie nicht nur in der Schule, sondern im Leben überhaupt benötigen. In einer Lebensumgebung, die von einem Zusammenprall traditioneller lokaler Lebensformen und den Herausforderungen einer globalen Weltgemeinschaft geprägt ist, sind hierbei die Sozial-, Persönlichkeits- und Lernkompetenzen der Kinder von besonderer Bedeutung.
In seinen Grundlagen beruft sich das Projekt zum einen auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen als auch zum anderen auf zentrale Prinzipien und Lehren der jüngsten Weltreligion, der Bahai-Religion.
Über Punda Milea
Punda Milea ist ein kleines Gemeinschaftsprojekt zwischen einer nationalen Organisation (ARPA) und der pädagogischen Universität Maputo. Punda Milea ist Suaeli und bedeutet „Zebra“. Das Zebra steht als Symbol für das Zusammenkommen verschiedener Kulturen, Farben, Interessen, Meinungen, Geschlechter, Alter, Religionen, Erziehungsstile…
Ziele
Punda Milea möchte Kinder von 3 bis 9 Jahren aus wirtschaftlich schwachen Familien unterstützen ihre Potenziale ganzzeitlich zu entfalten.
Außerdem will das Projekt Studenten aus dem Kurs Vorschulerziehung der Paedagogischen Universitaet von Maputo ermöglichen, aus eigener Beobachtung und Erfahrung festzustellen, ob und wie eine Erziehung funktioniert, die den Kindern viel Freiraum gewährt und dabei gleichzeitig ermöglicht, dass sie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
Grundlagen
Die Arbeit von Punda Milea basiert auf wissenschaftlichen und religösen Grundlagen.
Religiöse Grundlagen sind die Prinzipien, das Menschenbild und zentrale Lehren der Bahaireligion.
Wissenschaftlich bezieht das Projekt in erster Linie Erkenntnisse und Erfahrungen von Maria Montessori, Rebeca Wild, Jesper Juul sowie des pädagogischen Ansatzes Reggio Emilia ein.
Dabei ist das Projekt immer offen für neue Inspiration, die es durch die Beobachtung und Analyse der eigenen Arbeit oder durch Erfahrungen anderer Einrichtungen und Organisationen gewinnt.
Grundprinzipien
- Einheit in Vielfalt (Einheit der Menschheit, unabhängig von sozialen, kulturellen und religösen Hintergrund, Einheit der Kinder in ihrer Vielfalt, Einheit von Freiheit und Verantwortung, Einheit von lokalen und globalen Leben…)
- Unabhängige Suche nach Wahrheit
- Harmonie zwischen Religion und Wissenschaft
- Glechwertigkeit zwischen Mann und Frau, Mädchen und Jungen
- Beratung als Mittel zur Lösungssuche
- Vermeidung von Vorurteilen und übler Nachrede als Grundbedingung für ein friedliches Leben
Bild vom Kind
- Das Kind ist kein Gefäß, das es zu füllen gilt, sondern „ein Bergwerk reich an Edelsteinen, von unschätzbaren Wert“ (Bahá’u’lláh).
- Kinder brauchen keinen „Macher“ als Erzieher, sondern einen Erzieher, der sie darin unterstützt, ihre Potenziale zuentfalten, die sie schon jetzt oder auch erst in Zukunft zu ihrem eigenen wohl, zum Wohl ihrer Familie und zum Wohl der gemeinschaft nutzn koennen.
- Das Kind ist kein kleiner Erwachsener.
- „Schlechtes“ Verhalten von Kindern ist immr ein Signal, das darauf hinweist, dass die Umgebung für seine Entwicklung nicht geeignet ist. Es ist die bestmoegliche Form, wie das Kind mit seiner Umgebung kooperieren kann.
- Kinder sind von Geburt an sozial und kooparativ.
- Kinder WOLLEN lernen und sich entwickeln.
Pädagogische Prinzinzipien
- Kinder lernen im Zusammenspiel von sensoriellen Eindrücken, Bewegungen, Gefühlen und mentalen Herausforderungen.
- Kinder lernen beim Handeln.
- Das Lernen braucht Freiheit (keine Angst und keinen Druck, Wahlmöglichkeiten…).
- Die Bedürfnisse der Kinder sind der Motor für ihre Entwicklung – Lernen bedarf der Verbindung zu ihren Interessen und der inneren Motivationen der Kinder.
- Lernen bedarf der Verbindung mit konkreten Situationen und mit Erfahrungen aus dem Leben der Kinder.
Der Erzieher
Punda Milea erkennt das Sein des Erziehers als Hauptkraft der Erziehung an. Daher wird vom Erzieher erwartet, dass er seine Persönlichkeit fortlaufend weiterentwickelt, an welcher sich das Kind in seiner Entwicklung als Modell orientiert.
Wichtige innere Haltungen, die der Erzieher entwickeln sollte:
- Demut und Respekt gegenüber dem Kind als Geschöpf Gottes mit ihm schon
- innewohnenden Potenzialen
- Vertrauen in die Kraft und Kompetenz des Kindes
- Empathie, Geduld und Klarheit
- Die Hauptaufgaben des Erziehers sind:
- an sich selbst verwirklichen, was er vom Kind erwartet
- die Kinder beobachten, um sie und ihre Bedürfnisse zu verstehen
- auf der Grundlage der Bedürfnisse der Kinder eine anregende Umgebung gestalten
- die Kinderin ihren Aktivitäten in einer Art und Weise begleiten und unterstützen, die es ihnen ermöglicht Eigenverantwortung zu entwickeln
- Kindern bei der selbstaendigen Lösung ihrer Konflikte beistehen d
- afür Sorge tragen, dass die Grundregeln eingehalten werden
Methoden
Die Hauptmethode des Projekts besteht darin, eine anregende Umgebung vorzubereiten, wo die Kinder als Akteure ihrer Entwicklung verschiedene Aktivitäten durchführen können. Diese Umgebung ermöglicht es den Kindern, Enscheidungen auf der Grundlage ihrer Interessen zu treffen und Verantwortung für ihre Entscheidungen und Handlungen zu übernehmen.
Aktivitätsbereiche
Die Kinder können in folgenen Bereichen spielen:
- Wasser und Sand
- Bewegungsbereich (Klettern, Rennen, Runtschen, Schaukeln…)
- Bauecke
- Rollenspiele
- Materialraum (mit selbstgebauten Montessorimaterialien)
- Kinderwerkstatt
- Die Kinder entscheiden, in welchen Bereichen und mit wem sie spielen möchten und wie viel Zeit sie mit einer bestimmten Aktivität verbringen. Die freie Interaktion zwischen den Kindern in den verschiedenen Bereichen und die Freiheit, in einer anregenden Umgebung selbst Entscheidungen treffen zu können auf der einen Seite sowie die Einhaltung grundlegender Regeln und die Übernahme von Eigenverantwortung auf der anderen Seite ermöglicht ihnen die Entwicklung von Kompetenzen in all ihren Entwicklungsbereichen. Hervorzuheben wären besonders ihre sozialen Kompetenzen und die Lernkompetenzen.
Angebote
- Zu Beginn des Tages werden die Kinder eingeladen an einem Morgenkreis teilzuhaben, in dem sie eine schöne und meditave Stimmung genießen, interessante Begebenheiten erzählen oder gemeinsam singen und mit einfachen Musikinstrumenten musizieren können.
- An jedem Tag werden die Kinder zu einem thematischen Angebot eingeladen (Gemeinschaftsspiele, Musik und Tanz, Weltangebot, Bastelangebot, Kinderklasse, Bewegungsangebot oder Sprach- und Zahlenspiele).
- Am Ende jeden Tages können sich die Kinder eine Geschichte erzählen lassen.
Die Teilnahme an den Angeboten ist freiwillig.
Projekte
Aus den Interessen der Kinder können Ideen für Projekte hervorgehen, die unter Begleitung eines Erwachsenen von den Kindern selbst geplant und umgesetzt werden. Projekte können unterschiedliche Zeiträume einnehmen. Während der Dauer eines Projekte werden keine Themenangebote durchgeführt. Bei der Durchführung von Projekten werden automatisch die verschiedenen Entwicklungsbereiche der Kinder angesprochen. Außerdem ermöglicht sie, beginnend vom Auftauchen der Idee über die Planung bis hin zur Umsetzung des Projektes, die Entwicklung wichtiger Sozial-, Persönlichkeits- und Lernkompetenzen.
Zusammenarbeit mit der pädagischen Universität
Studenten des Kurses „Frühkindliche Erziehung“ der pädagischen Universität von Maputo können im Projekt:
- mit eigenen Augen beobachten, ob und wie ein innovativer pädagischer Ansatz unter einfachsten materiellen Bedingungen funktiert.
- kleine Forschungsarbeiten durchführen.
- einen fließenden Übergang von Lernprozessen zwischen Vorschul- und Grundschulkindern beobachten.
- Fotos und Filme aufnehmen, die es ihnen und anderen Studenten ermöglicht, in Seminaren über konkrete pädagogische Situationen zu diskutieren.
Die Mehrheit der Materialien, mit denen die Kinder im Materialraum arbeiten können, wurden von Studenten, unter Verwendung einfachster und lokaler Ressorcen hergestellt. Zum einen tragen sie dadurch zum Funktionieren des Projektes bei, zum anderen ist es ihnen damit möglich zu beobachten wie die Kinder mit ihren Materialien spielen und wie die Erzieher die Arbeit mit den Materialen begleiten.
Träume und Hoffnungen
Wir haben den Traum, ein eigenes Grundstück zu erwerben, auf dem wir einfache Gebäude errichten würden, sodass aus dem kleinen Projekt eine richtige Einrichtung werden könnte. Somit könnten mehr Studenten und werdende Erzieher unsere Arbeit beobachten und Praktikas durchführen. Die Kindereinrichtung könnte an den Nachmittagen als „Centro de Recursos“ dienen, in dem Studenten und (werdende) Erzieher die verschiedenen Arbeitsbereiche und Materialien besichtigen, die Abeit mit den Materialien sowie die Arbeit in einer Kinderwerkstatt üben, selbst Material herstellen, Filme und Fotos anschauen und viele weitere Informationen und Anregungen einholen können.
Wie können Sie uns unterstützen?
Wir freuenen uns ueber jede Form von Unterstuetzung, die uns dabei hilft, unsere Arbeit weiter zu entwicklen und aus dem kleinen Porjekt eine richtige Einrichtung entstehen zu lassen.
- Tips und Ideen zu aktuellen und interessanten paedagogischen Erfahrungen und Initiativen
- Anregungen zu interessanten Entdeckungen zum Thema Erziehung in den Bahaischriften
- Spenden jeder Art
- Patenschaft mit einem Kind, dessen Eltern keinen Monatsbeitrag zahlen können (20 Euro / Monat)
- Patenschaft mit einem Erzieher (50 oder 100 Euro / Monat)
- Spendenaktionen in Schulen und Juniorgruppen
- Finanzielle Unterstützung für Anfangsinvestitionen auf einem eigenen Grundstück
Bankverbindung: Kordula Mulhanga
Verwendungszweck: Punda Milea
Kontonummer: 873863858
Bankleitzahl: 760 100 85 Postbank
Webseite: http://www.pundamilea.blogspot.de